Dienstag: Jasper National Park
Wir fuhren zum Maligne Lake, einem wunderschönen Bergsee, umgeben von schneebedeckten Dreitausendern.
Eine Elchkuh stand im seichten Wasser und fraß Wasserpflanzen. Sie tauchte jedesmal mit dem Kopf ganz ein, dabei muss sie wohl die Luft angehalten haben. Wenn‘s ihr so schmeckt!
Etwa zwei Drittel (!) der Bergwälder ist rostrot verfärbt. Da es Nadelbäume sind, kann es keine Herbstfärbung sein. Waldsterben? Wikipedia gab Auskunft:
„Seit mehreren Jahren nimmt das Waldsterben in den gesamten Rocky Mountains erschreckende Ausmaße an. Ursache dafür ist eine massenhafte Vermehrung von Schädlingen, die vom milderen Klima profitieren. Insbesondere Nadelbäume sind betroffen, die vom Bergkiefernkäfer befallen werden. Dieser tötet zwar die Bäume nicht, schleppt aber einen Pilz ein, der den Wassertransport nach oben unterbindet, so dass die Bäume vertrocknen.“
Kiefern sind sehr stark betroffen, aber auch Fichten und Tannen sind abgestorben. Angeblich wird oder kann nichts dagegen unternommen werden. Wenn sich das Waldsterben so weiter entwickelt, werden die Wälder zugrunde gehen, es wird zu Bodenerosionen ungeahnten Ausmaßes kommen, der Bestand an Tieren wird zurück gehen, und die „unberührte Natur“, die wir hier suchen, wird zerstört sein. Wir sind erschüttert! Klimawandel zum Anfassen!
In Jasper saß ein großer Schwarzbär mitten auf den Eisenbahnschienen und verleibte sich die für heute noch fehlenden Kalorien ein; was er da fraß, konnten wir nicht sehen, aber es muss ihm geschmeckt haben. Wir konnten recht nahe an ihn heran gehen, und Johannes bekam tolle Aufnahmen.